Hyperhidrosis

Das Schwitzen ist eine normale Funktion des Körpers zur Steuerung des Wärmehaushaltes. Der Mensch besitzt etwa 2 Millionen Schweißdrüsen, die an den Handflächen, Fußsohlen und in der Achselhöhle die höchste Dichte aufweisen. Die so genannten ekkrinen Schweißdrüsen, die in der untersten Schicht der Lederhaut und knapp darunter liegen, sind die einzigen Strukturen der Haut, die über das symphatische Nervensystem mit Acetylcholin als Neurotransmitter durch Nervenimpulse gesteuert werden. Neurotransmitter sind Stoffe, die die übertragung von Nervenimpulse auf die Zielorgane vermitteln. Die so genannte idiopathische (d.h. ohne nachweisbare Ursache) Hyperhidrose tritt an häufigsten lokalisiert an Handflächen, Fußsohlen und/oder Achselhöhle auf und beginnt nicht selten schon im Kindes- und Jugendalter mit familiärer Häufung. Schon in Ruhe, insbesondere aber bei Stress jeglicher Art wird bei den Betroffenen das sympathische Nervensystem aktiviert mit nachfolgendem vermehrtem schwitzen. Dies führt bei dem betroffenen Patienten zu erheblichen psychosozialen Problemen bis hin zur sozialen Isolation und arbeitsmedizinischer Behinderung. In den betroffenen Körperregionen sind die Patienten anfällig für Infektionen der Haut durch Bakterien, Pilze und Viren.

Gegen Schweißgeruch aber kann man etwas tun.

Die Leitungswasser - Iontophorese (als Noninvasive, somit konservative physikalische Therapie bei Hyperhidrose oder starkem Schwitzen  als Verfahren: Es werden durch Wasserbäder bzw. feuchten Elektroden gepulste oder kontinuierliche Gleichströme durch definierte Hautareale geleitet. Im allgemeinen wird diese Therapieform gegen starkes Schwitzen, also Hyperhidrose eingesetzt. Hierbei wird mit Hilfe der Leitungswasseriontophorese die Behandlung von Fußsohlen und Handflächen, sowie der Achselhöhlen ermöglicht. Als Ziel ist eine Regulierung des übermäßigen Schwitzens auf ein natürliches Maß an Schweiß angesetzt. Dem übermäßigen  Schwitzen, das man vielleicht auch als extremes Schwitzen  bezeichnen kann, versucht die Leitungswasseriontophorese Einhalt zu bieten.

Eine Therapie gegen starkes Schwitzen an Händen, Füßen und in den Achselhöhlen: Schwitzende Hände und Füße behandeln, Achselschweiß verhindern.

Die Iontophorese-Behandlung erfolgt durch einfache Hand- und Fußbäder die mit Leitungswasser gefüllt sind. Dazu dienen Wannen, durch die über Elektroden schwacher Gleichstrom oder Pulsstrom geleitet wird. Die Stromstärke kann solange gesteigert werden, bis der Behandelnde ein leichtes Kribbeln bemerkt. Der Strom bremst dabei die Schweißdrüsensekretion auf ein natürliches Level, ohne dabei die Schweißdrüsen zu beschädigen. Bei starkem Achselschweiß wird im Achselbereich der Strom über feuchte Schwammtaschen in denen kleine Iontophoreseelektroden stecken appliziert. Die Schweißproduktion bei Schweißfüßen Schweißhänden oder auch unter den Achseln kann bei Anschlagen der Iontophoresetherapie in der Regel sehr gut reguliert werden. Bei einem Erfolg bestimmen Sie somit einfach selbst, wieviel Sie an den behandelten Stellen Schwitzen wollen.

Weitere Informationen zum Thema Schwitzen und Bestellmöglichkeiten der Geräte finden Sie unter:

www.iontophorese.de

 

 

 

 

 

Die Behandlung mit Botulinumtoxin-A

Botulinumtoxin-A (Botox®) ist ein natürlich vorkommendes Bakteriengift, dessen Wirkung auf einer Blockade von bestimmten Nervenimpulsen beruht. Wird Botox® in den Muskel gespritzt, blockiert es dort gezielt die dorthin geleiteten Nervenimpulse, so dass der entsprechende Muskel nicht mehr wie gewohnt angespannt werden kann. Andere Nervenfunktionen, wie das Fühlen oder Tasten durch die Haut, werden dadurch fast nicht beeinflusst. Die Schweißsekretion lässt aber nach.

Botulinumtoxin-A wird seit Jahren als zugelassenes Medikament beim Menschen zur Entspannung von Muskelverkrampfungen eingesetzt. Der Einsatz bei z. B. mimisch bedingten Falten erfolgte allerdings außerhalb der medizinischen Indikation, eine Zulassung für diese spezielle Indikation besteht nicht. Er dient ausschließlich der ästhetischen Korrektur dieser Falten. Durch die gezielte Hemmung bestimmter Gesichtsmuskeln, hauptsächlich im Stirnbereich, neben den Augen und über der Nase kann dort ein Verstreichen der Faltenbildung erzielt werden. Die Wirkung hält in der Regel etwa 3 – 9 Monate an, so dass für einen nachhaltigen Effekt in der Regel Wiederholungsbehandlungen erforderlich sind (optimal nach 3 Monaten).

Die Schweißdrüsenabsaugung (Suctionscürrettage)

Suctionscürrettage ist eine Weiterentwicklung und Verfeinerung der Technik der Schweißdrüsenabsaugung bei der die Schweißdrüsen im Achselbereich abgesaugt werden.

Schweißdrüsenabsaugung - Wie läuft die Operation ab? Der minmal-invasive Eingriff wird in sogn. Tumeszenz-Lokalanästhesie durchgeführt und ist daher eine ambulante Operation. Da die Kanülen nur einen Durchmesser von ca. 3 mm haben, benötigt man nur kleine Schnitte unter- und oberhalb der Achselhöhle als Zugang zum Operationsgebiet. Anschließend werden die Schweißdrüsen nach Aufweichung des Gewebes durch die Tumeszenzlösung abgesaugt. Die kleinen operativen Zugänge werden mit Klammerpflaster verschlossen sowie ein Druckverband angelegt. Die nachoperative Schwellung bildet sich nach wenigen Tagen zurück. Ein Antibiotikum muss als Infektionsvorbeugung über ca. 3 Tage eingenommen werden. In der Regel können die Patientinnen und Patienten direkt nach dem Eingriff wieder am Alltagsleben teilnehmen. Es sind uns auch Patienten bekannt, die direkt vom Krankenhaus aus wieder zur Arbeit gegangen sind. Empfehlenswert ist es jedoch wenigstens 1 oder 2 Tage nach der Operation freizunehmen, auch um event. erforderliche Kontrolluntersuchungen durchführen zu können. Die Achselhöhle ist prinzipiell direkt nach der Operation quasi trocken, die Schweißdrüsen sind ja bereits abgesaugt. Die abgesaugten Schweißdrüsen können sich nicht mehr erneuern.

Schweißdrüsenabsaugung - Wie läuft die Operation ab? Es kommt auch nicht zu einer kompensatorischen Schweißübersekretion an anderen Körperstellen. Lediglich die nervale Versorgung von noch verbliebenen Schweißdrüsen kann sich wieder regenerieren, so dass es im Laufe der Zeit zu einer leichten Schweißdrüsensekretion wieder kommen kann, die jedoch dann nur sehr geringgradig ausfallen kann und das Fehlen der axillären Schweißdrüsen stellt für den Körper kein Problem da, da sie nur ein Teil der gesamten Schweißdrüsentätigkeit des Körpers darstellt.

Bisher ist diese Operationsmethode nur im Bereich der Achselhöhle anwendbar, nicht im Bereich der Füße, der Kopfhaut oder der Stirn. Im Vergleich zu den bisherigen Therapiemöglichkeiten der axillären Hyperhidrose bildet diese neue Form der Suctionscürrettage allerdings enorme Vorteile. Auch im Vergleich zu einer radikalen Exzision, bei der die Achselhaut komplett herausgeschnitten wird und bei der nach dem Eingriff eine große Narbe zurückbleibt, sind die Vorteile deutlich.

Schweißdrüsenabsaugung - Risiken und Nebenwirkungen

Die möglichen Komplikationen bei einer Schweißdrüsenabsaugung sind minimal und zeigen sich beispielsweise als kleine Hämatome und Verhärtungen im Achselbereich, die sich jedoch nach kurzer Zeit zurückbilden.

Weitere spezielle Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen der Schweißdrüsenabsaugung in Tumeszenz Technik: Schmerzen, Schwellung, Blutung, Blutergüsse, Infektion, Wundheilungsstörung, unerwünschte Narbenbildung, Gewebeverhärtung, Dellen- oder Zystenbildung, Unregelmäßigkeiten im Hautrelief, Pigmentverschiebungen der Haut, Nerven- und Gefäßverletzung, Fettembolie, Taubheitsgefühl oder Missempfindung der Haut, Thrombose und Lungenembolie, Allergie.