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Haarausfall
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Haarausfall nennt man auch Alopezie. Damit wird ein Zustand bezeichnet, bei dem 60 Prozent der Haare an eine Stelle oder in einem bestimmten Gebiet ausfallen. Es gibt verschiedene Formen des Haarausfalls. Er kann genetische Ursachen haben, sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, oder auch akut auftreten. Von den Geheimratsecken zur Glatze - der ganz ""normale"" Haarausfall ist genetisch bedingt. Am häufigsten ist die androgenetische Alopezie. Dabei handelt es sich um einen genetisch vorbestimmten Haarverlust, der durch Alterung verursacht wird. Er ist von rassischen und familiären Veranlagungen abhängig. Diese Veränderungen sind hormonell gesteuert. Dabei bewirken die Hormone bei Männern einerseits ein gesteigertes Wachstum im Bartbereich, andererseits die Vermehrung von Talgdrüsen auf dem Kopf. Die Vermehrung der Talgdrüsen ist mit dem Verlust der Haare verbunden. Normalerweise beginnt diese Veränderung zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Sie startet im Bereich der Stirnhöcker und der Scheitelregion. Es kommt zu den bekannten ""Geheimratsecken"". Im weiteren Verlauf verbinden sich die haarfreien Zonen, so daß allmählich eine Glatze entsteht. Hormoneller Haarausfall ist bei Frauen seltener, als bei Männern. Hormonbedingter Haarausfall bei Frauen ist selten, kann aber durchaus vorkommen. Er ist schwächer ausgeprägt als beim Mann. Zugrunde liegt eine Störung der weiblichen östrogenproduktion. Der Haarausfall kann dann begleitend bei Tumoren der Eierstöcke, oder nach der Menopause auftreten. Häufig ist die androgenetische Alopezie bei der Frau mit einem maskulinen Behaarungstyp verbunden. Bei den betroffenen Frauen findet sich Haare an den Unterschenkeln, an Zehen und im Gesichtsbereich. Die Möglichkeiten der Behandlung sind beschränkt. Androgenetische Alopezie kann bei der Frau mit Hormonpräparaten, wie z.B. hormonellen Verhütungsmitteln oder örtlich aufgetragenen, östrogenhaltigen Mitteln behandelt werden. Beim Mann ist die genetische Veranlagung zum Haarverlust schwer behandelbar. Relativ erfolgreich können in Haarwässern enthaltene östrogene wirken. Auch die medikamentöse Hemmung bei der Vermehrung der Talgdrüsen ist wirksam. Meistens beschränkt sich die Wirkung aber nur auf die Dauer der Anwendung. Alopecia areata
Der kreisrunde Haarausfall ist eine häufige Erkrankung. Die Alopecia areata ist ein örtlicher Haarausfall, bei dem es zum Verlust der Haare in einem begrenzten, meist kreisrunden Bereich kommt. Deshalb wird sie auch oft als kreisrunder Haarausfall bezeichnet. Diese Erkrankung ist ziemlich häufig. In Deutschland leiden ungefähr eine Million Menschen daran. Insbesondere die psychischen Belastungen, die diese Erkrankung oft mit sich bringt, führen zu einem erheblichen Leidensdruck. Plötzliches Ergrauen durch den Verlust aller gefärbten Haare. Eine andere Verlaufsform der Alopecia areata ist der Ausfall aller pigmentierten Haare. übrig bleiben nur Haare ohne Pigment. Das führt dazu, daß Menschen plötzlich nur noch graue Haare auf dem Kopf haben. Diese Form setzt oft akut und plötzlich ein. Seelische Faktoren sind aber weder Auslöser dieses Phänomens, noch beschleunigen sie den Vorgang. Die körpereigene Abwehr ""knabbert"" an den Haarfollikeln. Die Ursache dieser Erkrankung ist nicht bekannt. Es werden jedoch immunologische Faktoren vermutet, denn die T-Lymphozyten, die bei der körpereigenen Abwehr eine Rolle spielen, greifen die Haarfollikel an. auch eine genetische Komponente wird vermutet, weil die Alopecia areata in manchen Familien gehäuft vorkommt. Die Alopecia areata wird von einer Entzündung begleitet. Meistens fallen die Haare, besonders des Kopfes, plötzlich aus. Häufig betroffen sind Kinder und junge Männer. Aber auch Frauen können von der Alopecia areata betroffen sein. Die Entwicklung der Alopecia areata ist nur schwer vorhersehbar. Die Prognose der Alopecia areata ist schwierig. Es kann nach Monaten zu einer spontanen Wiederbehaarung kommen. Das ist sogar recht häufig der Fall. Allerdings ist die Gefahr eines erneuten Haarverlust groß. Möglich ist aber auch ein Totalverlust der ganzen Körperbehaarung. Das nennt sich dann Alopecia universalis. Lassen sich die Haare an den Rändern der haarlosen Areale leicht herausziehen, und findet man dort Kolbenhaare (ausrufezeichenförmige Haare), ist das Voranschreiten des Ausfalls wahrscheinlich. Finden sich Alopezien in der Nackengegend, ist mit Ausbreitung über den ganzen Kopf zu rechnen.
Durch ein Ablenkungsmanöver wird versucht, das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Behandlung ist äußerst schwierig, weil die Ursache nicht bekannt ist. Eine entzündungshemmende Therapie kann hilfreich sein. Bei der topischen Immuntherapie wir durch das Auftragen chemischer Lösungen ein örtliches Ekzem erzeugt. Durch diese künstlich hervorgerufene Entzündung wird die Immunabwehr von den Haarwurzeln ""abgelenkt"". So können sich die Haarwurzeln wieder erholen. Nachteil dieser Behandlung ist aber, daß sie nur während der Anwendung wirkt. Danach können die Haare erneut ausfallen. Wegen der oft jahrelangen Anwendung kann es außerdem zu starken allergischen Reaktionen am ganzen Körper kommen. Die topische Immuntherapie ist bei der Hälfte der Falle erfolgreich. Die Behandlung der Sonderform Alopecia areata atrophicans bei Frauen ist bisher erfolglos. Eine Sonderform der Alopecia areata ist die Alopecia areata atrophicans, auch Pseudopedale Brocq genannt. Sie tritt besonders bei Frauen zwischen dem 30 und 55 Jahr auf. Meistens beginnt die Alopecia areata atrophicans schleichend mit kleinen haarlosen Flecken und mit geröteter, glänzender und gespannter Haut. Der Haarverlust ist langsam und fortschreitend. Auch bei dieser Erkrankung ist die Ursache nicht bekannt. Behandlungsversuche blieben bisher ohne Erfolg. Ursachen Medikamente können vorübergehenden Haarausfall herbeiführen. Neben einer genetischen Veranlagung und immunologischen Faktoren kann Haarausfall außerdem viele andere Ursachen haben. Manche medikamentöse Therapien, z. B. die Therapie mit Zytostatika bei bösartigen Tumorleiden, können zum Verlust der Haare führen. Dieser Haarverlust ist meistens rückgängig, wenn die Medikamente nicht mehr eingenommen werden. Manche Infektion wird von Haarausfall begleitet. Auch Infektionen können zu einem zeitlich begrenzten Haarverlust führen. Dazu gehören u. a.:
Impetigo contaginosa, Karbunkel, Wundrose oder Gürtelrose. Andauernder Druck und Zug auf das Haar, kann die Haarwurzel zerstören. Länger andauernder Druck z. B. durch Tragen von Schmuck, Berufsbekleidung oder Verbänden, oder Zug z. B. durch Pferdeschwanzfrisuren, Haartrachten oder Lockenwickel, können Haarausfall verursachen. Auch diese Form des Haarausfalls geht zurück oder verschwindet ganz, wenn die Schädigung vermindert oder abgesetzt wird. Die Prognose ist nur dann schlecht, wenn die mechanische Schädigung bereits zu einer Zerstörung der Haarwurzel geführt hat. Krankheiten, die eine Narbe oder narbige Veränderungen der Haut herbeiführen, können zu Haarausfall führen, der sich nicht zurückbilden läßt. Haarausfall, der sich nicht zurückbildet, entsteht häufig bei narbenbildenden Veränderungen der Haut durch:
Quetschungen, Verätzungen, Verbrennungen, bei Röntgenschäden, bei Erkrankungen wie Tuberkulose, Lepra, oder Syphilis, Pilzinfektionen bei schweren chronischen Krankheiten wie Leukämie, schweren Leberstörungen, Tumoren, Diabetes mellitus, Lupus erythematodes, Kollagenosen oder bei angeborenen Hauterkrankungen z. B. bei Ichthyose oder Dyskeratosis Darier. Die Grunderkrankung muß behandelt werden. Bei diesen Formen der Alopezie besteht die Therapie des Haarverlustes darin, durch Behandlung der Grunderkrankung den Haarausfall zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen.
Haare und Schwangerschaft
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Schwangerschaft. Hormone spielen im normalen Monatszyklus der Frau eine entscheidende Rolle. Eines der bekanntesten weiblichen Hormone ist das östrogen. In der Schwangerschaft ist der östrogenspiegel deutlich höher. Das hat auch auf das normale Haarwachstum einen nicht unbedeutenden Einfluß. östrogen verlängert den Lebenszyklus des Haares. Die Phasen, die beim normalen Haarwachstum ablaufen, sind in der Schwangerschaft durch den Einfluß des östrogens deutlich länger. Haare, die normalerweise das Ende ihres Lebens erreicht haben, fallen nicht aus, sondern wachsen einfach weiter. Das führt dazu, daß Frauen während der Schwangerschaft oft mehr und dickere Haare haben, als normalerweise. Haarausfall nach der Schwangerschaft ist normal. Sinkt der östrogenspiegel nach der Schwangerschaft wieder auf sein normales Maß, so ist es auch mit der Haarpracht vorbei. Die Haare, deren Lebenszyklus schon überschritten war, fallen aus. Deshalb haben die meisten Frauen nach der Schwangerschaft einen vermehrten Haarausfall. Das ist völlig normal und geht in der Regel von allein vorbei. Alles pendelt sich wieder ein. Hat sich der Hormonhaushalt noch nicht wieder richtig eingependelt, so kann es sogar kurzzeitig zu dünneren Haaren nach der Schwangerschaft kommen. Aber auch diese Erscheinung normalisiert sich nach einigen Monaten wieder.
Haarfarbe
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Die natürliche Haarfarbe eines Menschen wird durch den Melaningehalt des Haares bestimmt. Melanin wird in den Melanozyten produziert. Das sind Zellen, die sich u.a. an den Haarfollikeln befinden. Die Melanozyten verwandeln körpereigene Aminosäuren in farbige Pigmente. Diese Pigmente werden Melanin genannt. Zwei verschiedene Typen von Melanin werden hergestellt. über feine Kanälchen gelangen die Melanine in die Keratinzellen des Haares. Es gibt zwei verschiedene Typen von Melanin, die für die verschiedenen Farbvarianten des Haares verantwortlich sind:
Das Eumelanin ist das Schwarz-Braun-Pigment. Es entscheidend hauptsächlich über die Farbtiefe des Haares. In braunem und schwarzem Haar kommt es in deutlich erkennbaren Körnchen vor. Das Phaeomelanin ist das Rot-Pigment. Es ist verantwortlich für hellblonde, blonde und rote Haare. Dieses Melanin ist von seiner Struktur her sehr viel feiner und kleiner. Durch das Mischungsverhältnis entstehen unterschiedliche Haarfarben. Aus den verschiedenen Anteilen der Melanintypen entstehen die verschiedenen Haarfarben:
Blondes Haar enthält wenig Eumelanin und viel Phaeomelanin. Dunkles Haar enthält viel Eumelanin und wenig Phaeomelanin. Rotes Haar hat ebenfalls wenig Eumelanin und sehr viel Phaeomelanin. Alle dazwischenliegenden Haarschattierungen entstehen aus unterschiedlichen Mischungsverhältnissen der beiden Melanintypen. Lufteinlagerungen und wenig Melanin machen Haare grau. Graue Haare entstehen, wenn die Produktion von Melanin nachläßt. Das ist mit zunehmenden Alter so. Dann wird das Melanin zunehmend durch Einlagerung von Luftbläschen in den Haarschaft ersetzt. Solche Haare erscheinen grau bis weiß.
Die Fabrillanz hängt von der Schuppenzellschicht ab. Ob die Farbe des Haares kräftig leuchtet, oder matt erscheint, hängt nicht von den Farbpigmenten ab, sondern von den farblosen Schuppenzellen der Haaroberfläche. Die Farbpigmente sind in der mittleren Schicht des Haares, der Faserschicht, enthalten. Die darüberliegende farblose Schuppenzellschicht ist wie ein Tannenzapfen aufgebaut. Stehen die Schuppen dieser Schicht ab, so wirkt die Farbe des Haares eher matt und stumpf. Liegen die Schuppen an, leuchtet die Farbe kräftig durch. Die Gene bestimmen die Farbe. Welche Farbe die Haare besitzen, ob sie glatt oder lockig sind, dick oder dünn, und wann die ersten grauen Haare kommen, alles das ist genetisch bedingt.
Haarkur
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Erst mal Haare waschen. Eine Haarkur ist ein intensives Haarpflegemittel, das auch die Kopfhaut mit behandelt. Vor der Anwendung sollten die Haare gewaschen werden. Nach der Haarwäsche die Haare vorsichtig abfrottieren. Das ist notwendig, weil eine Haarkur einige Zeit im Haar bleiben muß. Würde man die Haare nicht etwas trocknen, würden sie tropfen. Eine Haarkur muß gut im Haar verteilt werden. Nach diesen Vorbereitungen wird, je nach Haarlänge, ein walnuß- bis clementinengroße Menge Haarkur gleichmäßig im Haar verteilt. Reiben Sie die Haare gründlich ein. Dazu können Sie die einzelnen Haarsträhnen mit den Fingern entlangfahren. Eine Kopfhautmassage gehört dazu, wenn die Haarkur pflegende Substanzen für die Kopfhaut enthält. Ansonsten können Sie darauf verzichten. Drei bis fünf Minuten Einwirkzeit. Jetzt muß die Haarkur drei bis fünf Minuten einwirken. Erst danach muß sie gründlich ausgespült werden. Wie bei einer Haarspülung fühlt sich das Haar nach einer Haarkur geschmeidig und weich an. Es ist gut kämmbar und weniger verletzlich. Nicht öfter als einmal wöchentlich anwenden. Die gleichzeitige Anwendung von Haarkur und Haarspülung ist nicht sinnvoll. Das Haar wird dadurch zu schwer. Außerdem wird die Geschmeidigkeit, die durch eine Haarspülung erreicht werden soll, auch durch die Haarkur bewirkt. Eine Haarkur sollte nicht öfter als einmal in der Woche angewandt werden.
Haarspülung
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In nassem Zustand ist das Haar besonders leicht verletzbar. Deshalb empfiehlt es sich, nach dem Waschen eine Haarspülung zu verwenden. Das ist besonders für langes Haar wichtig. Eine Haarspülung verbessert besonders die Kämmbarkeit. Zusätzlich können mit der Haarspülung noch pflegende Substanzen in das Haar gebracht werden. Die Menge richtet sich nach der Haarlänge. Nach dem Haarewaschen die Pflegespülung in das nasse und noch nicht abgetrocknete Haar geben. Dazu nehmen Sie am besten einen Klecks, der in der Größe mit einer Kirche oder einer Pflaume vergleichbar ist. Die Menge richtet sich nach der Haarlänge. Den Klecks gleichmäßig im ganzen Haar verteilen. Danach die Haarspülung gründlich ausspülen. Das Haar ist leicht kämmbar und geschmeidig. Das Haar fühlt sich danach sofort weich und angenehm an. Jetzt läßt es sich viel besser kämmen. Die Haare sind so geschmeidig, daß sie durch den Kamm nicht verletzt werden. Der Zug auf die Haarwurzel ist so geringer und es werden nicht so viele Haare beim kämmen gelöst. Nie Haarspülung und Haarkur gleichzeitig anwenden. Viele wenden nach der Haarwäsche noch eine Haarkur an. In diesem Fall sollten Sie keine Haarspülung verwenden. Das Haar wird dann zu schwer.
Haartypen
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Eine gesunde Kopfhaut ist die Basis für schönes Haar. Wie Haare aussehen, ist aber auch abhängig von der richtigen Haarpflege. Dabei werden Haartypen nach verschiedenen Kriterien eingeteilt, die sich u. a. am Zustand der Kopfhaut oder an Schäden in der Haarstruktur orientieren. Die normale Bandbreite bei gesunder Kopfhaut umfaßt fünf verschiedene Haartypen. Allgemein kann man von fünf verschiedenen Haartypen ausgehen:
Strapaziertes Haar entsteht, wenn das Haar schädigenden Einflüssen dauerhaft ausgesetzt wird. Dazu gehören z. B. chemische Haarbehandlungen, aber auch Umwelteinflüsse. Trockenes Haar entsteht, wenn der schützende Fettfilm, der gesundes Haar umgibt, fehlt. Dann verlieft das Haar seine Feuchtigkeit. Es wirkt dann oft glanzlos und spröde. Feines oder dünnes Haar hat einen optischen Mangel an Halt und Volumen. Es fällt nach dem frisieren leicht zusammen. Fettendes Haar entsteht durch eine überproduktion von Talg in der Kopfhaut. Der Talg läßt das Haar strähnig und fettig aussehen. Schuppen entstehen durch eine übermäßige Reizung der Kopfhaut. Sie sind oft die Folge von Rückständen nicht gründlich ausgespülter Haarpflegemittel. Auch äußere Einflüsse, wie z. B. trockene Heizungsluft, können die Entstehung von Hautschuppen begünstigen. Meistens besteht außerdem ein unangenehmer Juckreiz. Hautkrankheiten müssen medizinisch behandelt werden. Die hier dargestellten Haartypen betreffen die Bandbreite der gesunden Kopfhaut. Bei verschiedenen Hauterkrankungen, z. B. bei der Schuppenflechte, entstehen für das Haar besondere Probleme, die mit einer normalen Haarpflege nicht behoben werden können.
Haarveränderungen
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Mit Haarveränderungen sind nicht die absichtlichen Veränderungen der Haarfarbe oder der Form der Haare gemeint, die wir als Frisur bezeichnen. Haarveränderungen unter medizinischen Gesichtspunkten beschreiben aber ebenfalls änderungen von Farbe und Struktur des Haarschaftes. Sie sind oft Begleiterscheinung anderer Erkrankungen, können aber auch ererbt oder erworben sein. Graue Haare: Canities wird auch Leukotrichose genannt. Damit ist das allmählicher Ergrauen im Alter gemeint, das durch einen Rückgang der Pigmentproduktion hervorgerufen wird. Canities kann auch vorzeitig auftreten. Spindelhaare: Monilethrix oder Aplasia pilorum intermittens, werden im Volksmund Spindelhaare genannt. Das Vorkommen dieser Haare ist erblich bedingt und beruht auf einem dominanten Erbgang. Meistens beginnen die Haarveränderungen im ersten Lebensjahr. Dabei treten in Abständen von 0,5-1 mm abwechselnd Anschwellungen und Einschnürungen entlang des Haarschaftes auf. Die Haare brechen ab. Der Kopf ist fast kahl und mit follikulären Hornkegeln bedeckt. Manchmal kommt es gleichzeitig auch zu Nagelveränderungen und Zahnanomalien. Ringelhaare: Pili anulati, die auch Ringelhaare genannt werden, äußern sich in abwechselnden dunklen und hellen Zonen entlang des Haarschaftes. Diese Farbveränderungen sind ungefähr 2 Millimeter lang. Die dunklen Zonen entstehen als Folge eines erhöhten Luftanteils im Markkanal des Haares. Gegabelte Haare: Die Pili bifurcati äußert sich in einer Gabelung des Haarschafts in unregelmäßigen Abständen. Das Haar spaltet und schließt sich wieder, so daß ein ""Loch"" in Längsrichtung entsteht. Platte Haare: Pili planati sind Haare, die an einer Seite abgeplattet sind. Dadurch zeigen sich hellere und dunklere Stellen in den Haaren. Eingewachsene Barthaare: Bei den Pili recurvati treten Barthaare in ganz flachem Winkel aus den Follikeln aus. Der Winkel ist so flach,daß die Haarspitzen wieder in die Hornschicht der Haut eindringen. An dieser Stelle bilden sich kleine Papeln, die beim Rasieren oft angeschnitten werden. Torsionshaare: Trichokinesis oder Pili torti sind Haare, die bandartige abgeflacht sind und sich in Abständen von 5 bis 12 Millimetern drehen. Sie werden deshalb auch Torsionshaare (=Drehung) genannt. Torsionshaare kommen z. B. beim Menkes-Syndrom (vererbte Kuperstoffwechselstörung bei Jungen, die innerhalb der ersten beiden Lebensjahre zum Tode führt) und beim Netherton-Syndrom (erblich bedingte Störung im Aminosäurenstoffwechsel) vor. Stellenweise weiche Haare: Die Trichomalazie ist eine erhöhte Weichheit der Haare. Sie tritt häufig bei Kindern auf. Es zeigen sich unscharfe begrenzte Stellen mit schütterem Haarwuchs. Diese Stellen können bis zu handtellergroß sein. Die Ursache dieser Haarveränderung ist nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich ist aber, daß sie durch häufiges Zupfen an den Haaren hervorgerufen wird. Schlingenhaare: Bei der Trichonodose bilden sich Schlingen und Doppenschlingen an den Haaren. Meistens sind die Kopfhaare und die Schamhaare betroffen. Die Verschlingungen treten oft in Verbindung mit der Trichoschisis und der Trichorrhexia nodosa auf. Als Ursache kommen in Frage:
Zerren und Kratzen z. B. bei juckenden Hautveränderungen Massieren Längerer Aufenthalt in starkem Wind. Bambushaare: Trichorrhexis invaginata sind die sogenannte Bambushaare. Sie äußern sich in der Bildung von Knoten, die durch das Ineinanderstülpen des Haarschafts entstehen. Bambushaare finden sich beim Netherton-Syndrom. Brüchige Haare: Mit dem Begriff Trichorrhexis nodosa wird eine erhöhte Brüchigkeit der Haare beschrieben. Die Kopf- und Barthaare sind pinselartig aufgesplittert. Die Aufsplitterungen sehen aus wie hellgraue Knötchen, die an Nissen erinnern. Gründe für das Auftreten von Trichorrhexis nodosa:
zu häufiges Waschen und Bürsten, Menkes-Syndrom, Argininbernsteinsäure-Krankheit ohne konkrete Ursache Gespaltene Haare: Die Trichoschisis wird auch Trichoptilose genannt. Dabei Spalten sich die Haare in Längsrichtung. Es entstehen pinselförmige Auffaserung an den Spitzen. Als Ursache kommen mechanische und chemische Schädigungen in Frage. Brüchige Haare: Trichoklasie ist eine erhöhte Brüchigkeit der Haare. Sie tritt begleitend auf bei Trichorrhexis invaginata, Trichorrhexis nodosa und Trichoschisis. Pinselhaare: Trichostasis spinulosa auch Pinselhaare oder Thysanothrix genannt ist eine Erscheinung, bei der sich mit dem Mikroskop an einer Stelle bis zu 60 dicht nebeneinanderliegende, dünne kolbenartige Haare finden lassen. Bevor sie sichtbar werden, wachsen sie, ähnlich wie ein Mitesser, verborgen im Haarfollikel. Sichtbar werden sie erst nach dem Durchbruch. Besonders betroffen von dieser Erscheinung sind ältere Menschen. Die bevorzugten Orte sind die Stirn und die Nase. Als Ursache wird eine überschießende Aktivität der Haarpapillen und eine Nichtabstoßung abgestorbener Haare vermutet.
Haarwachstum
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Das Kopfhaar wächst normalerweise viel schneller, als das Haar an anderen Stellen der Haut. Das liegt daran, daß die Haarzwiebeln am Kopf besonders aktiv sind. Die Entwicklung und das Wachstum der Haare ist genetisch und hormonell bedingt. Der Lebenszyklus des Haares verläuft in verschiedenen Phasen. Die Lebensspanne eines Haares kann sehr unterschiedlich sein. Am kürzesten ist sie bei Männern, die zu vermehrtem Haarausfall neigen. In der Regel dauert der Lebenszyklus eines Haares ungefähr 7 Jahre. Er ist durch verschiedene Phasen gekennzeichnet:
In der Wachstumsphase wächst das Haar ungefähr einen Millimeter in drei Tagen. Diese Phase dauert bei Männern 2 bis 4 Jahre und bei Frauen 4 bis 6 Jahre an. Nach der Wachstumsphase durchlebt das Haar eine übergangsphase von 2 bis 4 Wochen. Daran schließt sich eine Ruhephase an, die ungefähr 3 bis 4 Monate dauert. Nach der Ruhephase fällt das Haar aus und macht Platz für ein neues Haar. Das neue Haar wächst aus derselben Haarwurzel nach. In jeder Haarwurzel kann 10 bis 12 mal ein Haar nachwachsen. Bis zu 100 Haare verliert jeder am Tag. Dieser natürliche Lebenszyklus des Haares führt dazu, daß jeden Tag zwischen 60 und 100 Haaren ausfallen. Das ist völlig normal. Wer meint, daß er zuviel Haare verliert, kann ruhig einmal nachzählen, wieviel in der Haarbürste hängenbleibt.
Nie mehr Haare schneiden? Was Wachstum während der Wachstumsphase ungefähr einem Millimeter innerhalb von drei Tagen. Das sind ungefähr 15 Zentimeter im Jahr. Männer, die sich niemals die Haare schneiden lassen, erreichen eine Haarlänge von 40 bis 50 Zentimetern. Bei Frauen sind es sogar 70 bis 80 Zentimeter. Haarlängen über einen Meter sind selten, weil die Lebensspanne eines Haares dafür sorgt, daß sie vorher ausfallen. Das neue Haar fängt wieder bei Null an. Blonde haben die meisten Haare auf dem Kopf. Interessant ist auch, daß die Menschen unterschiedlich viele Haare auf dem Kopf haben. Dabei kann man durchschnittliche Zahlen für unterschiedliche Haarfarben feststellen:
Blonde ca. 140.000 Brünette ca. 100.000 Rothaarige ca. 85.000
Haarwäsche
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Jeder macht es anders. Zweimal in der Woche, oder doch lieber jeden Tag? Wie oft soll man sich die Haare waschen. Und wieviel Shampoo wird gebraucht. Manch einer leert eine ganze Flasche in der Woche. Andere kommen damit ""ewig"" aus. Wie man ein Shampoo richtig bzw. ausreichend anwendet, darüber gibt es vielfach große Unsicherheit. Von Kirsche bis Pflaume - die Größe des Shampookleckses richtet sich nach der Haarlänge. Am besten ist, wenn Sie sich vor der Haarwäsche zunächst einmal die Haare kämmen. Dann müssen Sie die Haare ganz naß machen, bevor Sie das Shampoo anwenden. Sind die Haare tropfnaß, dann verteilen Sie, je nach Haarlänge, ein kirschgroße bis pflaumengroße Menge Shampoo im Haar. Schäumen Sie das Haar gut durch. Das geht, wenn Sie die Haare vorher gut naß gemacht haben. Auch die Kopfhaut können Sie leicht massieren. Danach das Shampoo gründlich ausspülen. Den zweiten Waschgang weglassen - Ihre Kopfhaut wird es Ihnen danken. Ein zweiter Waschgang ist nur erforderlich, wenn die Haare schmutzig sind, oder wenn Sie sie nur ein- bis zweimal pro Woche waschen. Wer seine Haare täglich, oder jeden zweiten Tag wäscht, der kann auf einen zweiten Waschgang verzichten. Dann sind die Haare normalerweise noch nicht schmutzig. Außer, man hat eine entsprechende Arbeit und ist ständig Staub und Schmutz ausgeliefert. Ansonsten sollte man auf die zweite Haarwäsche lieber verzichten. Nur fettiges Haar muß häufiger gewaschen werden. Und wie oft soll man sich die Haare waschen. Dafür gibt es eigentlich keine Regel. Meistens findet das jeder selbst heraus. Nur bei fettigem Haar ist eine häufigere Haarwäsche wirklich erforderlich. Ansonsten ist eine tägliche Haarwäsche nicht notwendig, um die Kopfhaut nicht überzustrapazieren.
Haarwasser
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Der Name Haarwasser ist etwas irritierend. Denn Haarwasser ist keine Pflegesubstanz für das Haar, sondern für die Kopfhaut. Aber ""Kopfhautwasser"" würde sich ja auch nicht so gut anhören. Außerdem: Gesunde Haare und gesunde Kopfhaut gehören zusammen. Deshalb hat auch der Begriff Haarwasser eine gewisse Berechtigung. Pipetten oder Sprühflaschen ermöglichen eine gezielte Anwendung. Ein Problem ist die Anwendung. Haarwasser ist dünn, so wie Wasser eben. Da das Haarwasser nicht die Haare nass machen soll, sondern direkt auf die Kopfhaut aufgebracht werden muss, ist es am besten, wenn man eine Pipette benutzt. Man kann das Haarwasser auch mit einer Sprühflasche, die eine feine Düse hat, auf die Kopfhaut sprühen. Danach muss es gut einmassiert werden. Haarwasser im Scheitel auftragen. Aber wie kommt man an die Kopfhaut ran? Dazu kann man das Haar am besten scheiteln. Da geht das besonders gut. Der Scheitel wird dann abschnittsweise verschoben, damit man die gesamte Kopfhaut erreicht. Die Haare sollten nass sein - das senkt den Verbrauch. Haarwasser sollte bei nassen Haaren aufgetragen werden. Nasse Haare nehmen nicht mehr so viel Haarwasser an und es gelangt mehr davon auf die Kopfhaut. Deshalb ist es sinnvoll, das Haar vorher zu waschen oder nass zu machen. Unbedingt notwendig ist das aber nicht. Haarwasser schädigt trockene Haare nicht. Der Verbrauch ist nur höher. Haarwasser kann täglich angewandt werden.