Gestörte Wundheilung- Narben

Wenn Wunden nicht gut verheilen, können sich unschöne und sichtbare Wucherungen (Narben) bilden. Moderne Techniken und Methoden können helfen, das Aussehen von Narben zu verbessern. Dabei können auch die Patienten selbst mithelfen.  


Es gibt verschiedene Arten von Narben, daher werden sie im Folgenden kurz beschrieben.


Atrophe Narben:

Atrophe Narben oder „eingezogene“ Narben entstehen durch eine lokale Zerstörung des Bindegewebes der Lederhaut, bedingt durch Entzündungen bei Akne oder anderen Hautschäden. Dadurch zieht sich dieser Hautbereich zusammen, es entstehen „Krater“ in der Haut.


Hypertrophe Narben:

Hypertrophe Narben sind verdickte, wucherförmige Narben mit rötlicher Oberfläche. Sie wachsen nicht über die ursprünglichen Wundgrenzen hinaus. Sie können u.U. die Beweglichkeit beeinträchtigen, dies ist häufig bei Verbrennungsnarben der Fall.

Entwickelt sich doch ein Keloid aus einer hypertrophen Narbe, ist die erste Maßnahme das Einspritzen von Kortison. Kortison soll das Narbengewebe weicher machen und die Produktion von weiterem Bindegewebe hemmen. Die Kortison-Behandlung wird oft mit einer Vereisung kombiniert. Dabei wird nicht nur von außen gearbeitet, sondern man führt die Spritze in das Narbengewebe hinein und vereist es von innen. Eventuelle Nebenwirkungen des Vereisens können Verfärbungen der Haut und Blasenbildung sein.  


Keloide:


Keloide sind fleischfarbene, rote oder rosarote, wulstige Gewebewucherungen, die in Narbengewebe entstehen können. Sie überschreiten die Grenzen der Wundränder und wachsen über mehrere Jahre weiter. Keloide können nach jeder Verletzung, insbesondere nach Verbrennungen, Akne, an Piercing-Einstichstellen, in Operationsnarben, traumatischen Wunden oder an Einstichstellen von Impfungen entstehen.
Keloide sind meist anders gefärbt und haben eine festere Struktur als die sie umgebende Haut. Während sie wachsen, können sie jucken oder bei Druck schmerzen. Werden sie sehr groß, können sie die Bewegung einschränken oder entstellend wirken.
Keloide kommen häufiger im Alter von 10 bis 20 Jahren sowie bei Menschen mit dunkler Hautfarbe vor und treten familiär gehäuft auf. Sie treten bevorzugt im Dekolleté, an den Schultern sowie im oberen Rückenbereich auf. Kommt es zur Keloidbildung an mehreren Hautstellen, spricht man von Keloidismus.


Funktionell & kosmetisch störende Narben


Auch Narben, die sog. „Hautspannungslinien“ kreuzen und somit die Funktion der Haut oder von Gelenken in diesem Bereich beeinflussen, sowie Narben, die kosmetisch störend sind (z.B. im Gesicht), sollten korrigiert werden.

Verbrennungsnarben:

Aus Verbrennungswunden werden oft wulstige (Brand-) Narben
Bei flächigen Verbrennungsnarben ist eine Kompressionsbehandlung mittels Druckverbänden, Strümpfen, Anzügen etc. besonders wichtig, um eine starke Ausprägung von Narben zu verhindern. Hier müssen vor allem die Patienten selbst mitarbeiten. Die häufig unangenehme Behandlung muss teils bis zu 2 Jahre lang und bis zu 24 Std. am Tag erfolgen.