Schwangerschaftsstreifen In den Achseln, an den Flanken und an den Oberschenkeln kommt es zu so genannten Schwangerschaftsstreifen (medizinisch: Striae distensae). Hierbei handelt es sich um irreversible Dehnungen des Bindegewebes in der Haut. Solche Hautveränderungen kommen aber auch bei übergewichtigen Patienten vor. Die Schwangerschaftsstreifen sind kosmetisch mitunter störend, therapeutisch kann man aber nur wenig machen. Gelegentlich wird versucht, größere Streifen zu operieren bzw. mit dem Laser zu behandeln. Die Therapieerfolge sind aber meist nur mäßig.

Chloasma/Melasma Das sind bräunliche Hyperpigmentierungen im Gesicht-, Genital-, Brust - und Bauchbereich. Hierbei handelt es sich um gutartige Pigmentierungen, die sich meistens wieder nach der Schwangerschaft zurückbilden können. Solche Pigmentierungen können aber auch bei Einnahme der Pille und Sonnenbestrahlung (Gesicht, Stirnbereich) auftreten. Das Auftreten dieser Hyperpigmentierungen ist stark vom Hauttyp abhängig. Dunklere Hauttypen leiden darunter häufiger. Diese Pigmentierungen können kosmetisch ebenfalls sehr stark stören. Die Therapie besteht zuerst einmal in dem Meiden direkter Sonnenbestrahlung und im Verwenden von unparfümierten Lichtschutzpräparaten. Liegen die Pigmentierungen sehr tief (dermale Hyperpigmentierung - dies kann Ihr Dermatologe erkennen) so bleibt als Therapiemöglichkeit häufig nur das Verwenden von abdeckenden Kosmetika (Camouflage). Liegen die Pigmentierungen sehr oberflächlich (epidermal), so kann man eine Therapie mit bleichenden Substanzen versuchen. Die am häufigsten verwendeten Präparate sind Hydrochononpräparate, die als Crème oder in wässrig-alkoholischer Grundlage zur Anwendung gelangen. Eine andere Möglichkeit ist das Chemical Peeling. Häufig erreicht man eine komplette Rückbildung.

Verstärkter Haarwuchs Während der Schwangerschaft kann es zu vermehrtem Haarwuchs (Hypertrichose) kommen. Nach der Geburt kommt es dann wieder zu einer Reduzierung des Haarkleides. Diese Normalisierung wird von den Frauen dann aber gerne als krankhafter Haarausfall missgedeutet. Es handelt sich aber um eine Normalisierung der Behaarung, die keinen krankhaften Wert hat.

Gefäße In der Schwangerschaft treten verstärkt Besenreiser und sonstige kleine Gefäßneubildungen auf. Ein Krampfaderleiden kann auftreten oder bestehende Krampfadern können sich weiter verschlimmern. Auf Grund der Hormonumstellung und des vermehrten Blutflusses im Unterleib und der Last der Gebärmutter kann der Rückstrom aus den Venen der Beine verlangsamt werden. Dies führt dann zu einer Volumenbelastung in den Venen mit einer daraus resultierenden Venenweitung. Hormonelle Einflüsse auf das Bindegewebe haben hier zusätzlich eine wichtige Bedeutung. Das Krampfaderleiden bildet sich nach der Schwangerschaft wieder leicht, meistens aber nicht ganz zurück.

Beeinflussung anderer Hauterkrankungen in der Schwangerschaft Pigmentmäler: können an Zahl und Größe zunehmen. Neurodermitis: kann sich sowohl verbessern aber auch verschlechtern. Akne und Psoriasis: meist kommt es zu einer Verbesserung. Sklerodermie, Lupus erythematodes und blasenbildende Erkrankungen wie Pemphigus werden meist verschlechtert.

Spezielle Hauterkrankungen während der Schwangerschaft

Klassische Schwangerschaftsdermatosen über die physiologischen Hautveränderungen hinaus gibt es spezielle Hauterkrankungen, die nur in der Schwangerschaft auftreten. Die Ursachen dieser Krankheiten sind meist unbekannt. Die Gründe liegen einmal in der hormonellen Umstellung und in einer allergischen überreaktionen des Immunsystems auf die Umstellung im Körper während der Schwangerschaft, die sich in der Haut manifestiert.

Autoimmun-Progesteron-Dermatitis Hierbei handelt es sich um einen äußerst seltenen, in den ersten drei Monaten (1. Trimenon) der Schwangerschaft auftretenden Ausschlag, der sich mit akneförmigen Hautveränderungen an den Beinen, Armen und am Gesäß manifestiert. Es kann zu Schmerzen in den Gelenken kommen. Juckreiz besteht nur selten. Der Körper der Frau reagiert auf das erhöhte Progesteron im Körper mit einer überreaktion. Behandelt werden die Hautveränderungen symptomatisch mit juckreizstillenden Präparaten. Nach der Geburt kommt es meist zu einer schnellen Abheilung. Die Erkrankung kann bei einer erneuten Schwangerschaft auftreten. Sie wird aber auch bei der Einnahme von progesteronhaltigen Anti-Baby-Pillen beschrieben.

Herpes gestationes Die Erkrankung führt wegen des Namens oft zur Fehlmeinung, dass es sich hierbei um eine Herpesinfektion handelt. Dies ist aber nicht der Fall, gemeint sind Blasen, die sich an den Extremitäten ausbilden. Diese treten meistens während des 4. bis 9. Schwangerschaftsmonat auf. Die Blasen sind stark juckend. Nach der Entbindung heilt die Erkrankung meist innerhalb von drei Monaten wieder ab. über die genaue Ursache der Erkrankung ist man sich bis heute noch nicht sicher. Man hat festgestellt, dass die betroffenen Mütter meistens über eine genetische Veranlagung (Prädisposition) verfügen. Die Patientinnen haben häufig Autoantikörper, die sich gegen Proteinstrukturen in der Haut richten. Man vermutet, dass möglicherweise eine Sensibilisierung gegen Eiweißstrukuren des Mutterkuchens (Plazenta) vorliegen. Die Therapie gestaltet sich aufgrund der Schwangerschaft meistens als recht schwierig. Kortikoidpräparate kann man nur in der späten Schwangerschaft geben. Was an Therapie gemacht und empfohlen wird, muss im speziellen Fall entschieden werden.

PUPPP Diese Kurzbezeichnung steht für - Pruritic urtical papules and plaques of pregnancy - (PUPPP). Die Erkrankung tritt während der letzten Schwangerschaftsmonate auf und ähnelt in dem Erscheinungsbild einer Nesselsucht, wobei die Quaddeln betont am Bauch sowie an den Oberschenkeln auftreten. Diese jucken erheblich. Das Gemeine dabei: Die normalerweise für stark juckende Erkrankungen verwendeten Antihistaminika können nicht verschrieben werden, da über ihre Auswirkungen auf das Kind wegen möglicher fruchtschädigender Wirkungen nur unzureichende Erfahrung besteht. Man gibt leicht kortisonhaltige Salben beziehungsweise andere juckreizlindernde Mixturen. Nach der Entbindung heilt die Erkrankung spontan wieder ab, das Kind ist ungefährdet.

Impetigo herpetiformis Dies ist eine Erkrankung in den letzten Schwangerschaftsmonaten, die mit Rötungen, Pusteln und dem Auftreten von Allgemeinbeschwerden wie Unwohlsein, Krankheitsgefühl, Fieber oder Erbrechen einhergeht. Die Hautveränderungen treten vor allem am Unterbauch und an den Oberschenkelinnenseiten auf. Bei der Blutuntersuchung werden meistens erhöhte Entzündungswerte gemessen. Diese Erkrankung ist auch für das Kind nicht ungefährlich. Es handelt sich um ein ernstes Krankheitsbild, dass nicht selten nach einem interdisziplinären Vorgehen von Dermatologen und Gynäkologen verlangt.

Beschwerden in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft zählt bei den meisten den jungen Frauen zu der schönsten Zeit ihres Lebens. Obwohl gerade bei Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, gewisse Unsicherheiten vorhanden sind, überwiegt die Vorfreude auf das neugeborene Kind. Trotz der vielen Glücksmomente in der Schwangerschaft kann es aber immer wieder zu körperlichen Beschwerden in dieser Zeit kommen. Hier ein kurzer Überblick über mögliche Schwangerschaftsbeschwerden.

Übelkeit - die bekannteste Schwangerschaftsbeschwerde

Die meisten Menschen verbinden mit Schwangerschaftsbeschwerden eine mehr oder weniger heftige Übelkeit. Diese wird durch das Schwangerschaftshormon hCG ausgelöst. Die Übelkeit ist ein Symptom dafür, dass sich der Körper erst an dieses neue Hormon gewöhnen muss. Ist die Hormonumstellung erfolgt lassen, die Beschwerden nach. Aus diesem Grund klagen schwangere Frauen nur in den ersten Wochen der Schwangerschaft über die Übelkeit. Schwangere sollten darauf achten lieber viele kleinere Mahlzeiten über den Tag zu verteilen, als wenige große. So wird der Magen nicht zu sehr beansprucht.

Rückenschmerzen - die Beschwerden der zweiten Schwangerschaftshälfte

In der zweiten Schwangerschaftshälfte treten verstärkt Rückenschmerzen auf. Der Grund liegt dafür, dass das ungeborene Kind an Gewicht zugenommen hat. Besonders schmerzhaft ist es, wenn der Embryo auf den Ischias-Nerv drückt. Um den Rücken zu entlasten, sollten Schwangere regelmäßig schwimmen gehen. Dagegen sollten werdende Mütter bei der Einnahme von Schmerzmitteln vorsichtig sein. Grundsätzlich raten Ärzte vor der Einnahme von Schmerzmedikamenten die Acetylsalicylsäure enthalten ab. Dagegen kann Ibuprofen in der Schwangerschaft bis zu 28 Wochen unbedenklich genommen werden. Danach kann der Wirkstoff allerdings bei dem ungeborenen Kind Nierenschäden auslösen.

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www.bambiona.de