Als Tineae werden Fadenpilze der Dermatophyten-Familie. Sie sind kein Bestandteil der normalen Hautflora. Sie verursachen jedoch die häufigsten Infektionskrankheiten der Haut. Alle Körperregionen und Hautstrukturen können von einer Tineae befallen werden. Um den überblick zu behalten, werden sie der Einfachheit halber nach dem Ort ihres Auftretens benannt.

Kopfpilz Oberflächliche Infektionen bilden schuppende Areale. Tinea capitis oder Kopfpilz befällt die Kopfhaut. Die Infektion kann oberflächlich sein oder tiefer in das Gewebe eindringen. Bei der oberflächlichen Form bilden sich rundliche, münzgroße, haarlose und schuppende Areale aus. Diese oberflächlichen Pilzinfektionen entzünden sich nicht. Auf dem Haarboden der Bezirke kann man die abgebrochenen Haare sehen. Bei der tiefergehenden Form sind die Haarwurzeln betroffen. Bei der tiefgewebigen Form kommt es zu Entzündungen. Die Entzündungen gehen von den befallenen Haarwurzeln aus. Außerdem sind die Lymphknoten geschwollen. Die tiefgewebige Form betrifft sehr oft Kinder. Bei Männern findet sich gleichartiges Krankheitsbild im Bartbereich. Eine örtliche Behandlung reicht nicht aus. Die oberflächliche Form heilt komplikationslos ab. Die tiefreichende Form hinterläßt Narben, in denen keine Haare mehr wachsen. Die Therapie besteht in Einnahme von pilztötenden Antimykotika über 4-6 Wochen. Eine örtliche Behandlung ist in der Regel nicht ausreichend. Hautpilz

Kinder bekommen häufig Hautpilz, der durch Tiere übertragen wurde. Die stark juckende Tinea corporis betrifft die ganze Haut. Die Infektion betrifft häufig Kinder. Stammt sie von Tieren, z. B. Katzen, Hunden oder Meerschweinchen, zeigt sich die Infektion meistens im Gesicht und an den Armen. Der Hautpilz bildet große, runde rote Herde, die schuppen und sich randwärts vergrößern. Die Hautveränderungen können durch Sonnenlicht verstärkt werden. Kein Cortison. Therapeutisch werden Antimykotika für 2 bis 3 Wochen verordnet. Cortisonbehandlungen sind nicht empfehlenswert, da sie die Ausbreitung des Pilzes eher begünstigt. Hand-/Fußpilz

Am kleinen Zeh ist es am engsten, da hat es der Fußpilz leicht. Der Hand/Fußpilz, oder Tinea manum/pedum, manifestiert sich an Händen und Füßen. Dabei werden vor allem die Zehen- oder Fingerzwischenräume angegriffen. Sie sind gerötet und eingeweicht. Die infizierten Stellen schuppen, jucken und können sich entzünden. Entzündungen führen häufig auch zum übertritt der Infektion auf die Nägel. Am häufigsten wird der Zehenzwischenraum am kleinen Zeh befallen, weil er am engsten ist.

Bei Diabetes kann eine Pilzinfektion an den Füßen zu schweren chronischen Wunden führen. Deshalb ist eine regelmäßige Inspektion der Haut, besonders an den Füßen erforgerlich. Wie die richtige Phrophylaxe und Therapie von Pilzinfektionen bei Diabetischen Füssen aussehen sollte, lesen Sie hier. Vorsicht vor zu engen Schuhen. Begünstigenden Faktoren für den Hand/Fußpilz sind vor allem feuchte Füße. Sie kommen häufig durch ungeeignetes Schuhwerk zustande, z. B. Gummistiefel, enge Schuhe, undichte Schuhe im Winter. Vorbeugende Maßnahmen helfen Infektionen zu vermeiden. Wer eine Veranlagung für Pilzinfektionen hat, sollte zur Vorbeugung Umstände vermeiden, in denen die Füße feucht werden. Das Tragen von dicken Baumwollsocken und gründliche Abtrocknen der Füße nach dem Waschen beugt ebenfalls einer Infektion vor. Zur Behandlung bei Pilzbefall können Fußbäder oder Puder mit pilztötenden Substanzen angewandt werden.

Die Fußnägel sind am häufigsten vom Nagelpilz betroffen. Auch für die Tinea unguium, den Nagelpilz, ist ein feuchtes Milieu begünstigend. Feuchtigkeit weit den Nagel auf. Auch Durchblutungsstörungen, wie sie z. B. bei Rauchern auftreten, wirken sich negativ aus. Der Pilzbefall beginnt an freien Rand des Nagels und entwickelt sich zur Nagelmitte hin. Er verursacht eine weißlich-gelbe Verfärbung der Nägel. Die Nägel verdicken sich und heben sich von der Nagelplatte ab. Schließlich zerfallen sie krümelig. Am häufigsten sind die Fußnägel betroffen. Eine örtliche Behandlung reicht nicht aus. Die Therapie besteht in der Gabe von antimykotischen Substanzen wie Terbinafin, Itraconazol oder Griseofluvin in Form von Tabletten. Eine örtliche Behandlung ist oft nicht ausreichend. Unter Umständen ist eine zusätzliche örtliche Behandlung sinnvoll. Dann werden die verdickten Nägel vorher mit einer Harnstoffsalbe aufgeweicht.

Nagelerkrankungen beim Diabetikern sind besonders unangenehm, weil unsachgemäße Behandlung zu scheren Verletzungen führen kann. Diabetiker sollten immer einen Facharzt aufsuchen. Pilzerkrankungen kommen häufig wieder. Bei Pilzerkrankungen kommt es darauf an, die begünstigenden Faktoren für die Pilze zu beseitigen. Wenn das nicht gelingt, schlägt eine medikamentöse Therapie häufig nicht an. Der Pilz kommt wieder. Das ist besonders dann der Fall, wenn der Pilzerkrankung chronische Durchblutungsstörung der Füße zugrunde liegen. Eine dauerhafte Besserung ist dann eher selten.