Der Beitritt Polens zur Europäischen Union zeigt überraschende gesundheitliche Folgen:
Epidemiologische Studien konnten darlegen, dass die Atopie-Häufigkeit (bzw. „Prävalenz“) in
ländlichen Regionen im Südwesten des neuen Mitgliedsstaates seit 2003 von 7% auf 20% im Jahr
2012 gestiegen ist.

 


Wissenschaftler vermuten, dass Veränderungen in der Landwirtschaft dabei eine Rolle spielen könnten. Denn noch im Jahr 2003 hielten viele Bauernhöfe Kühe und Schweine auf ihren Höfen. Dies wurde aber nach dem EU-Beitritt unrentabel, so dass keine Tiere mehr gehalten wurden. Während in den ländlichen Gegenden im Jahr 2003 noch 24% der Bevölkerung Kontakt zu Kühen und 33% Kontakt zu Schweinen hatten, haben sich diese Zahlen auf 4% und 14% erniedrigt. Dabei spielt die Hygiene-Hypothese eine wichtige Rolle:
Die hierzu bekannten epidemiologischen Studien zeigen, dass die Exposition gegenüber Bauernhoftieren vor allem im frühesten Kindesalter eine schützende Wirkung vor der Entwicklung von Allergien haben kann. Diese Beobachtung zeigt, dass ein westlicher Lebensstil das Risiko für allergische Erkrankungen erhöht.


Dies bestätigte sich nun auch in Untersuchungen aus Südpolen:
Im Jahr 2003 zeigten 7,3% der getesteten Bevölkerung, aber schon 20% der Stadtbevölkerung eine Atopie. Daten aus dem Jahr 2012 zeigten bei der Landbevölkerung einen Anstieg der Prävalenz auf 16,6%. Der Anstieg der Prävalenz bei der allergischen Rhinitis erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 3% auf 7,7,%.


Bei der Stadtbevölkerung jedoch zeigte sich keine Änderung dieser Prävalenzen.

Quelle:

Sozanska B et al.; J Allergy Clin Immunol. 2014 May;133(5):1347-53. doi: 10.1016/j.jaci.2013.10.035. Epub 2013 Dec 15.

 

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