Wie wird der Nagel gebildet?


Das Nagelorgan ist ein sehr ausgebildetes System, das bereits in der 9. bis 10. Woche der Schwangerschaft gebildet wird. Die geschieht durch kleine Zellverdichtungen an den Endfinger- und zehengliedern. Dann bilden sich dort Epithelzellen und dringen schräg nach unten und in die Lederhaut vor und bilden so die spätere Form des Nagelorgans. Dieses Organ bildet dann Keratin und so sind kleine Nägel bereits in der  12. bis 14. Schwangerschaftswoche zu erkennen.
Für die Nagelbildung sind zahlreiche Signalproteine notwendig, die nicht nur für die Ausbildung und korrekte Form, sondern auch die Wachstumsrichtung notwendig sind. Wenn kein knöcherne Endstruktur vorhanden ist, so kann auch kein Nagel angelegt werden. So gibt es z.B. Fehlbildungen, bei den die letzten Finger und Zehenknochen fehlen.


Das Produkt des Nagelorgans ist die Nagelplatte („der Nagel"). Er ist eine Platte aus Keratin mit parallelen Rändern, wobei die seitlichen gera­de, die vorderen und hinteren parallel zu den erkennbaren Lunulagrenzen verlaufen („der weiße Halbmond“). Der Nagel weist eine Quer- und Längswölbung auf, die sowohl intra- als auch interindividuell sehr unter­schiedlich sind. Das Längen-zu-Breiten-Verhältnis beträgt an den Fingern ca. 1,2 und an den Zehen etwa 1, wobei Daumen- und Großzehennägel jeweils deutlich breiter sind.

Die Nagelsubstanz ist biochemisch identisch mit der der Haare. Die Nägel unterscheiden sich je­doch deutlich von den Haaren in ihrer Biologie: Sie wachsen etwa 10-mal langsamer, kontinuierlich und nicht zyklisch, sind hormonunabhängig, haben keine spezielle, der Haarcuticula vergleichbare Struktur, und sie werden nicht grau - im Gegenteil, bei Dunkelhäutigen nimmt die Pigmentierung der Nägel im Laufe des Lebens sehr oft zu.
Fingernägel wachsen etwa 3-mal schneller als Zehennägel, am schnellsten wächst der Mittelfinger­nagel der dominanten Hand - ca. 0,07-0,15 mm am Tag, was in etwa 2,5-4 mm im Monat entspricht. Ein Fingernagel braucht etwa 6 Monate, ein Großzehennagel etwa 18 Monate, um einmal ganz he­rauszuwachsen.

Die Nagelwachstumsgeschwindigkeit nimmt mit dem Alter kontinuierlich ab. Die Nägel wachsen im Sommer schneller als im Winter, auch große Höhe verlangsamt ihr Wachstum.
Die chemische Zusammensetzung des Nagelkeratins ist genetisch reguliert. Es besteht in der Regel keine Nahrungsmittelabhängigkeit.
Der Mangel an Spurenelementen, Vitaminen, Proteinen kann aber zu Wachstumsstörung der Nägel, auch zu brüchigen und sehr dünnen Nägeln führen.
Bestimmte negative Zusammenhänge gibt es aber. Zu viel Vitamin A kann zu brüchigen Nägeln führen. Dasselbe gilt für Vitamin C. Inwieweit Biotin, gerne als Haar- und Nagelvit­amin tituliert, die Nägel verbessern kann, ist noch nicht hinreichend geklärt. Der notwendige Tagesbedarf ist aber unklar und scheint auch noch stark von der bakteriellen Dickdarmflora und Ernährung abzuhängen.

Welche Funktion hat der Nagel.


Er dient zum Schutz der Endglieder, der Erhöhung des Feingefühls und Tiefensinns der Fingerspitze.

Außerdem braucht man ihn zum Greifen. Und bei Frauen dient er auch gerne der Schönheit....