Das Virus - programmiert - den Zellkern dieser Zellen so um, daß sie nur noch neue Viren produzieren, bis die befallenen Abwehrzellen schließlich absterben. Es kommt zu einem Zusammenbrechen der Immunabwehr. Ein Reihe von Krankheitserregern (man spricht von opportunistischen Erregern), die bei gesunden Menschen relativ ungefährlich sind, und bestimmte Krebsarten können sich im virusgeschwächten Organismus ungestört ausbreiten und zum Tode führen. Das Virus wird in verschiedenen Körperflüssigkeiten in unterschiedlichen Konzentrationen gefunden. Als hochinfektiös gilt Sperma, gefolgt von Blut. Scheidenflüssigkeit und Urin enthalten geringere Viruskonzentrationen, Speichel ist nur gering infektiös. Um eine HIV - Infektion auszulösen, müssen virushaltige Flüssigkeiten in die Blutbahn eindringen können. Dabei genügen unter Umständen auch kleine Wunden. Ein bloßer Kontakt von virushaltigem Material mit gesunder, intakter Haut oder Schleimhaut reicht für eine HIV - Infektion nicht aus. Außerhalb des Körpers kann das HI - Virus nicht lange überleben. Nach erfolgter Ansteckung mit dem Virus und einer Inkubationszeit von einer bis drei Wochen kann es zu einer akuten grippeähnliche Erkrankung kommen. Diese unspezifischen Krankheitssymptome (Fieber, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung, Halsschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen u.a.) lassen jedoch keinen direkten Schluß auf eine HIV-Infektion zu. Darauf folgt ein monate- bis jahrelanges Stadium, in dem zwar Viren und Antikörper gegen HIV im Blut nachweisbar sind, der Infizierte sich jedoch gesund fühlt. Erste Anzeichen, die zeigen, daß die Krankheit fortschreitet, können vermehrte Pilzinfektionen, Durchfälle, geschwollene Lymphknoten, Fieber oder Gewichtsverlust sein. Das letzte Stadium der Infektion entspricht der Krankheit AIDS. Dabei können unter anderem folgende Erkrankungen auftreten, die teilweise von opportunistischen Erregern verursacht werden:

Erkrankungen des Nervensystems zum Beispiel Meningitis (Hirnhautentzündung), Schwäche, körperliche und geistige Ausfälle Infektionen mit Toxoplasmose-Erregern schwere Formen der Lungenentzündung mit sehr schwer zu behandelnden Keimen (z.B. Pneumocystis) ausgedehnter Pilzbefall von Schleimhäuten, z.B. in Speiseröhre oder Luftröhre Virus - Infektionen (z.B. mit Herpes - Viren oder dem Cytomegalievirus) Tuberkulose bestimmte Krebsformen (z.B. Karposi-Sarkom) starker Gewichtsverlust.

Was Sie tun können, wenn Sie HIV - infiziert sind

Ein positives Testergebnis sollte durch mindestens einen weiteren Test bestätigt werden. Lassen Sie sich ausführlich vom Arzt beraten und regelmäßig untersuchen. Versuchen Sie gesund zu leben und alles, was den Körper zusätzlich schwächt, zu meiden (übermäßiger Alkoholkonsum, Nikotin, einseitige Ernährung etc.).

Was Ihr Arzt tun kann

Der Arzt kann zunächst einen HIV-Test durchführen. Problematisch bei diesen Testverfahren ist, daß Personen direkt nach erfolgter HIV-Infektion eine negatives Testergebnis aufweisen können, da sich zu diesem Zeitpunkt noch keine Antikörper im Blut gebildet haben. Ein negatives Testergebnis 3-6 Monate nach vermuteter Ansteckung gilt jedoch als sicher. Bei positivem Testergebnis ist es wichtig, daß der Arzt Sie eingehend berät oder an einen anderen Arzt oder eine Beratungsstelle überweist, die diese Aufgabe übernehmen können. In einer ausführlichen Untersuchung kann der Arzt feststellen, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist und wann der richtige Zeitpunkt für das Einsetzen einer Therapie ist. Ein wichtiger Hinweis hierbei ist die Bestimmung einer Art von Abwehrzellen im Blut, den sogenannten T4-Helferzellen oder CD4-Zellen, deren Anzahl mit fortschreitender Erkrankung immer weiter absinkt. Mit den modernen Medikamenten kann der Ausbruch des AIDS-Stadiums deutlich hinauszögert und eine erhebliche Lebensverlängerung erreicht werden. Außerdem sollte eine Therapie darauf hinzielen, die Lebensqualität der Patienten zu erhalten. Ob AIDS mit den heute zur Verfügung stehenden Medikamenten heilbar ist, ist ungewiß. Zur Therapie wurden Medikamente entwickelt, die die Vermehrung der HI-Viren hemmen und die befallenen Zellen vor dem Absterben schützen. Als Standardtherapie kommt heute meist eine Dreierkombination an Medikamenten zum Einsatz, wobei sich die Patienten an ein strenges Einnahmeschema halten müssen. Bei einigen Patienten treten erhebliche Nebenwirkungen auf. Neben der Therapie gegen das Virus selbst sind vorbeugende Maßnahmen gegen opportunistische Erreger (s.o.) extrem wichtig. In besonderen Ausnahmefällen kann nach Kontakt mit HI-Viren (z.B. Nadelstichverletzung mit infiziertem Blut) durch die sofortige Einleitung einer Therapie eine übertragung des Virus vermieden werden. Aufgrund der starken Nebenwirkungen einer solchen Therapie handelt es sich jedoch um eine Notfallmaßnahme.



Wie infiziert man sich mit dem HI-Virus?

Die übertragung von HIV erfolgt über: * ungeschützten Sexualverkehr, bei dem es zu direktem Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten (Samenflüssigkeit, Scheidenflüssigkeit oder Blut) kommt. Dabei erleichtern auch Geschlechtskrankheiten oder andere Entzündungen an Haut und Schleimhaut der Geschlechtsorgane das Eindringen des Virus. * den Austausch von Spritzenmaterial unter Drogenabhängigen. * eine infizierte Mutter auf ihr Kind während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder selten über die Muttermilch. * infizierte Blutkonserven und Blutprodukte (dies stellt in den Industrieländern jedoch heute keine Gefahr mehr dar). Infektionen durch infiziertes Spendergewebe oder durch Sperma aus Samenbanken sind eher unwahrscheinlich.

HIV wird nicht übertragen: * durch Insektenstiche * durch den alltäglichen Kontakt mit infizierten Personen in Familie und Beruf wie Anhusten, Berühren, Umarmen oder über die Benutzung gleicher Gläser oder Essbesteck, Türklinken, Telefone, Handtücher, Toiletten oder Friseurscheren. * in Sauna oder Schwimmbad

Was kann man tun, um einer HIV-Infektion vorzubeugen? Wichtigste Schutzmaßnahme ist die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr. Dies gilt in besonderem Maße bei riskanten Sexualpraktiken (Analverkehr), bei Risikogruppen und bei häufig wechselnden Sexualpartnern. Wichtig (!): Ein hundertprozentiger Schutz ist aber auch dann nicht gegeben, zum Beispiel im Fall eines undichten Kondoms. Drogenabhängige sollten über die Infektionsgefahr beim gemeinsamen Benutzen von Spritzen und Nadeln informiert sein. Medizinisches Personal und Personen, die Erste Hilfe leisten, sollten bei allen Tätigkeiten, die sie mit infektiösen Körperflüssigkeiten in Berührung bringen können, Handschuhe tragen.

 

 

 

 

 

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