Nesselsucht ist eine allergische Reaktion des Körpers auf bestimmte Stoffe, die durch Hautausschlag mit durchsichtigen Bläschen, Quaddeln und ödemen (Wasseransammlungen im Gewebe, grch. - oidema - bedeutet Schwellung) und starkem Juckreiz gekennzeichnet ist. Das Angioödem ist eine spezielle Form der Nesselsucht, die Lippen und die Wangen betreffend und kann beim Anschwellen der Mundschleimhaut zu lebensbedrohlicher Atemnot führen. Beim Quincke-ödem handelt es sich ebenfalls um eine Schwellung der Lippen und Wangen, die aber auf einem zu geringen Proteinspiegel im Blut beruht. Dieses Protein ist ein Glied in der komplizierten Kette der Immunabwehr. Beide Formen verlaufen ohne Juckreiz.

Krankheitsmechanismen: Die Freisetzung der Entzündungsmediatoren, das sind bestimmte überträgerstoffe, erfolgt im Rahmen einer allergischen Reaktion durch immunologische Mechanismen und nichtimmunologische Mechanismen (zum Beispiel physikalische Reize, Umgebungstemperatur, alkoholische Getränke, Fieber, Infekte, emotionelle Erregung). Diese Faktoren beeinflussen den Verlauf der Urtikaria (lat. - urtica - - die Quaddel). Der wichtigste Stoff, der die Quaddeln entstehen lässt und auch den Juckreiz verursacht, ist das Histamin. Die Symptome ähneln dem Aussehen nach Hautkontakt mit Brennesseln - das erklärt auch die Namensgebung.

Was sind immunologische Mechanismen bei der Nesselsucht? Es gibt klassische Allergiemechanismen, man weiß, wie sie ablaufen. Daher hat man sie in Gruppen aufgeteilt (Typ I, Typ II, Typ III, Typ IV). Bei der Urtikaria spielt vor allem die Typ I Allergie eine Rolle: Der Körper produziert gegen bestimmte Fremdstoffe wie Pollen, Penicillin oder Hausstaub Antikörper (IgE-Antikörper), die dann bei Kontakt oder Einnahme durch Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen (Histamin) die Quaddeln entstehen lassen. Es können verschieden Formen der Urtikaria unterschieden werden.

Des weiteren sind die Pseudoallergien bei der Urtikaria bedeutsam. Der Mechanismus beruht darauf, dass die Entzüngszellen ebenfalls Entzündungsbotenstoffe freisetzen, dies aber nicht durch den IgE-Antikörper geschieht. Das beste Beispiel für solche Reaktionen ist das Auftreten von Quaddeln nach Einnahme von Schmerz- oder Fiebermitteln. Pseudoallergische Reaktionen spielen bei der akuten Urtikaria (Medikamente) und bei der chronischen Urtikaria (Konservierungsmittel, Farbstoffe in Nahrungsmittel) oft eine wichtige Rolle.

Auslöser können sein: Nahrungsmittelfarbstoffe Azofarbstoffe (Chinolingelb, Gelborange, Azorubin, Tartrazin) Konservierungsstoffe Antioxydantien Geschmacksverstärker (Natriumglutamat) Medikamente: Acetylsalicylsäure und sonstige Schmerzmittel.

Diagnostik: ausführliche Blutuntersuchungen, Allergietests

Therapie: * ausführliche Ursachenforschung, um vielleicht das verursachende Präparat beziehungsweise das Allergen zu finden. * Therapie mit Anti-Histaminika, in schweren Fällen kurze Kortisontherapie

Sonderformen der Urtikaria

* Urticaria factitia (verursacht durch mechanische Scherkräfte) * Druckurtikaria (verursacht durch Druck) * Kälteurtikaria (kalte Luft/Wasser * Lichturtikaria (UV/sichtbares Licht) * Wärmeurtikaria (lokaler Wärmekontakt > 42°C) * vibratorisches Angioödem (z.B. Presslufthammer) * cholinergische Urtikaria (stecknadelgroße Quaddeln nach Anstrengung, Wärme, Aufregung) * Kontakt-Urtikaria (nach Kontakt mit Allergenen) * Urtikaria-Vaskulitis (Dies ist eine Entzündung der kleinen Gefäße, die Hautveränderungen verursachen, die wie Quaddeln aussehen).

 

 

 

 

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